Was ist bei der Hausbauplanung zu beachten?

Bei der Hausbauplanung gibt es von Anfang an viel zu bedenken. Denn Sie und Ihre Familie wollen sich schließlich in Ihrem Haus rundum wohlfühlen – jetzt und auch in Zukunft! In diesem Artikel werden die verschiedenen Aspekte beleuchtet, auf die Sie bei der Hausbauplanung achten sollten.

Grundstück – Lage vorausschauend auswählen

Die durchdachte Hausbauplanung fängt bereits bei der Grundstücksuche an. Denn wer sein Traumhaus baut, der möchte es natürlich nicht irgendwo stehen haben, sondern dort, wo er langfristig auch leben will.

Neben der elementaren Entscheidung zwischen Stadt und Land spielen hier noch viele weitere Faktoren eine wichtige Rolle:

• Grundstückspreis
• Grundstücksgröße
• Infrastruktur
• Nachbarschaft
• Verkehrsanbindung
• Entfernung zum Arbeitsplatz
• Schulen und Kindergärten
• Ärzte und Geschäfte in erreichbarer Nähe
• usw.

Dabei sollten Sie bei der Hausbauplanung auch immer einen Blick in die Zukunft werfen: Landleben ist für kleine Kinder beispielsweise toll, aber werden sie sich auch als Jugendliche auf dem Dorf noch wohlfühlen? Und kann man später im Alter wirklich auf Ärzte in der Nähe verzichten? Hier ist es wichtig, sich alle möglichen Szenarien vorzustellen, um bereits bei der Grundstückssuche die richtige Entscheidung zu treffen.

Familiensituation – jede Lebensphase einbeziehen

Auch die derzeitige und die zukünftige Familiensituation sollte bei der Hausbauplanung in den Blick genommen werden.

Sind (weitere) Kinder geplant, muss das Haus größer ausfallen. Sind die Kinder noch klein, sollten die Kinderzimmer in der Nähe des Elternschlafzimmers liegen. Sind die Kinder schon älter, möchten sie vielleicht lieber ihre Zimmer fernab der Eltern haben. Hier wäre zum Beispiel ein eigenes Reich unterm ausgebauten Dach möglich, während für kleinere Kinder bei dieser Lösung zu viele Treppen ins Spiel kommen. Was die Zimmeraufteilung betrifft, sollte bei der Hausbauplanung auch immer die Möglichkeit einer zukünftigen Umnutzung einzelner Zimmer oder ein möglicher Zimmertausch im Auge behalten werden.

Sollen jetzt oder in Zukunft die alternden Großeltern mit ins Haus einziehen, ist eine Einliegerwohnung eine Überlegung wert. Denn hier leben die Großeltern räumlich getrennt und doch dicht bei der Familie, sodass regelmäßige Unterstützung möglich ist.

Wird jetzt oder vielleicht später ein Arbeitszimmer fürs Home Office oder eine freiberufliche Tätigkeit benötigt und werden dort Kunden empfangen, sollte das Arbeitszimmer nahe dem Eingang liegen oder sogar über einen eigenen Eingang verfügen.

Privatsphäre – ausreichend Rückzugsmöglichkeiten einplanen

Ein offener Wohnbereich, in dem Wohnzimmer und Küche ineinander übergehen, wirkt einladend und modern. Leben mehreren Personen im Haus, kann solch eine Offenheit aber auch zu einem echten Problem werden. Wenn einer im Küchenbereich kocht, kann der andere sich nicht auf den Spielfilm im Wohnzimmer konzentrieren usw.

Allgemein gilt: Auch wenn sich die Familienmitglieder gut verstehen, sind Rückzugsmöglichkeiten sehr wichtig, damit der Familienfrieden langfristig gewahrt wird. Diesbezüglich sind nicht nur ausreichend Kinderzimmer zu empfehlen, sondern auch Rückzugsräume für die Erwachsenen, etwa in Form eines Hobbyraums, Arbeits- oder Gästezimmers. Wenn ein Elternteil im Wohnzimmer Besuch empfängt, kann sich der andere dann dorthin in Ruhe zurückziehen.

Wohnen im Alter – Barrierefreiheit und Umbau mitdenken

Wie bereits angesprochen, bedarf die Hausbauplanung immer auch eines Blicks in die Zukunft. Denn in der Regel baut man sich ein Haus, um lange darin zu leben. Während in jungen Jahren viele Treppen kaum ein Problem darstellen dürften, können sie im Alter zum unüberwindbaren Hindernis werden. Schlimmstenfalls ist dann sogar ein Umzug fällig. Barrierefreiheit bei der Hausbauplanung mitzudenken, ist deshalb sehr zu empfehlen.

Zudem sollte daran gedacht werden, dass das Haus nach Auszug der Kinder vielleicht zu groß für die zurückbleibenden Eltern sein wird. Die Unterhalts- und Instandhaltungskosten können dann unnötig hoch ausfallen. Bei der Hausplanung sollte deshalb der Grundriss des Hauses bereits so angedacht werden, dass später ein Teil des Hauses abgetrennt und untervermietet werden könnte. Auch erwachsene Kinder freuen sich vielleicht, wenn sie einen eigenen Bereich im Elternhaus beziehen können, bevor sie es ganz verlassen.

Haustyp – Vor- und Nachteile abwägen

Wenn bei der Hausbauplanung der Haustyp ausgewählt wird, ist nicht nur der persönliche Geschmack entscheidend. Jeder Haustyp hat handfeste Vor- und Nachteile:

• Einfamilienhaus: Ein freistehendes Einfamilienhaus ist der Klassiker und wird vor allem von Familien sehr geschätzt. Denn hier kann man sich in Haus und Garten austoben, ohne die Nachbarn zu stören. Einfamilienhäuser passen auch auf kleinere Grundstücke, wenn ausreichen hoch gebaut wird. Ist die Dachneigung groß genug, kann das Dachgeschoss zudem als Ausbaureserve im Hinterkopf behalten werden. Jedoch können die Treppen im Alter dann zum Problem werden.
• Doppelhaus: Eine Doppelhaushälfte ist günstiger als ein vergleichbar großes Einfamilienhaus – sowohl was die Grundstückskosten als auch die Bau- und Betriebskosten betrifft. Allerdings wohnen die Nachbarn sehr dicht nebeneinander, was zu Konflikten führen kann.
• Bungalow: Wollen Sie barrierefrei bauen, bietet sich ein Bungalow an. Hier sind keine Treppen notwendig, die im Alter zum Problem werden können. Jedoch ist durch die einstöckige Bauweise ein größeres Grundstück erforderlich, da alle Räume nebeneinander liegen. Auch das Dach ist sehr groß, was die Baukosten in die Höhe treibt. Sehr große Grundflächen sind deshalb schwer zu realisieren.
• Mehrgenerationenhaus: Sollen die Großeltern mit ins Haus ziehen, bietet sich ein Mehrgenerationenhaus an. Hier leben mehrere Generationen unter einem Dach und es gibt getrennte, aber auch gemeinsame Wohnbereiche. Ändert sich die Familiensituation, etwa durch Auszug der Kinder, kann ein Mehrgenerationenhaus aber auch schnell unpraktisch werden, da es genau auf die Bedürfnisse einer Großfamilie ausgerichtet ist. Um diesem Problem vorzubeugen, ist ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung eine gute Alternative.

Fazit

Bei der Hausbauplanung müssen viele verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, wie die optimale Lage des Grundstücks, die Familiensituation, die Privatsphäre der Hausbewohner, das Wohnen im Alter oder die Vor- und Nachteile verschiedener Haustypen. Dabei sollten auch immer Zukunftsszenarien mitgedacht werden, wie zusätzlicher Nachwuchs, späterer Auszug der Kinder, Einzug der alternden Großeltern, plötzliche Arbeit im Home Office usw.

Am besten listen Sie die Prioritäten auf, die Sie für alle Bereiche haben. So sehen Sie auf den ersten Blick, an welcher Stelle Sie bereit sind, Kompromisse einzugehen. Nur mit einer durchdachten Hausbauplanung ist gewährleistet, dass Ihr Haus bei Einzug, aber auch in Zukunft so weit wie möglich ihren persönlichen Wünschen und Bedürfnissen entspricht.