Ein frei geplantes Massivhaus lässt Ihnen den größtmöglichen Gestaltungsspielraum. Das gilt auch bei der Auswahl der Dachform. Solange der Bebauungsplan Ihres Grundstücks und der geplante Grundriss es zulassen, können Sie sich jede beliebige Dachform für Ihr neues Eigenheim aussuchen. Dabei bestimmt die Dachform eines Hauses nicht nur die Optik, sondern jede Dachform punktet zusätzlich durch andere Vorteile. Die derzeit beliebtesten Dachformen stellen wir Ihnen nachfolgend kurz vor.
Beliebte Dachformen im Überblick
1. Satteldach – der bewährte Klassiker
Das Satteldach ist in Deutschland am weitesten verbreitet. Mit zwei einander zugeneigten Dachflächen, Giebel, Traufe und First überzeugt ein Satteldach vor allem durch eine einfache und dennoch stabile Konstruktion. Zudem lassen nahezu alle Bebauungspläne diese klassische Dachform zu, sodass Sie mit dieser Dachform meistens auf Nummer sicher gehen. Unterscheiden können sich Satteldächer vor allem durch die Dachneigung, sodass Sie Ihrem Haus auch mit einem Satteldach etwas Individualität schenken können.
2. Flachdach – für eine gerade Linienführung
Ein Flachdach verleiht einem Haus eine besonders moderne Optik. Allgemein werden Flachdächer gerne bei Bungalows oder Stadtvillen als Dachform gewählt. Bei Häusern im Bauhaus-Stil gehört das Flachdach sogar zu den wichtigsten Gestaltungsmerkmalen. Ein großer Vorteil eines Flachdachs ist, dass darauf eine Dachterrasse gebaut werden kann. Zudem geht kein Wohnraum durch Dachschrägen verloren und auf allen Seiten des Hauses können normale Fenster geplant werden, was mehr Licht im Haus bedeutet als bei herkömmlichen Dachfenstern.
3. Zeltdach – mit perfekter Symmetrie
Das Zeltdach – auch Pyramidendach genannt – besticht vor allem durch seine perfekte Symmetrie. Denn alle Dachflächen haben bei solch einem Dach den gleichen Neigungswinkel und treffen an der Spitze zusammen, sodass es bei einem Zeltdach keinen Dachfirst gibt. Voraussetzung für eine Zeltdachkonstruktion ist allerdings ein rechteckiger oder quadratischer Grundriss, sodass diese Dachform zum Beispiel bei Bungalows oder Stadtvillen zum Einsatz kommen kann.
4. Pultdach – für eine auffällige Optik
Ein Pultdach hat nur eine durchgehende Dachfläche, die allerdings zu einer Seite leicht geneigt ist. Die obere Kante bildet den Dachfirst, das untere Ende des Pultdachs die Dachtraufe. Ein Pultdach wirkt in seiner Anmutung ähnlich wie ein Flachdach, allerdings kann Regenwasser besser abfließen und in vielen Bebauungsplänen sind Pultdächer auch dann erlaubt, wenn es Flachdächer nicht sind. Da ein Pultdach nur eine geringe Neigung hat, geht unterm Dach kein Wohnraum durch starke Dachschrägen verloren. Zudem können bei einem Pultdachhaus an drei Hauswänden Standardfenster eingeplant werden, wodurch es besonders hell im Haus ist. Bei der richtigen Ausrichtung ist das Pultdach zudem ideal, wenn auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert werden soll, denn es kann die gesamte Dachfläche dafür genutzt werden.
5. Walmdach – mit ländlichem Charme
Das Walmdach hat sowohl auf der Traufseite als auch auf der Giebelseite geneigte Dachflächen, wobei die Dachfläche auf der Giebelseite als Walm bezeichnet wird. Durch die spezielle Konstruktion ist ein Walmdach besonders widerstandsfähig gegenüber Wind und Wetter, allerdings auch entsprechend teurer als ein klassisches Satteldach. Walmdächer werden vor allem bei Einfamilienhäusern ausgewählt, denen sie ein eher ländlicheres Aussehen verleihen. Beim sogenannten Krüppelwalmdach sind die giebelseitigen Dachflächen kürzer als die traufseitigen Dachflächen, wodurch es zu weniger Dachschrägen und mehr Wohnraum im Dachgeschoss kommt.
Fazit
Wenn Sie sich für ein frei geplantes Massivhaus entscheiden, sind Sie bei der Auswahl der Dachform relativ frei. Lediglich der Bebauungsplan Ihres Grundstücks oder die ausgewählte Grundrissform könnte der einen oder anderen Dachform entgegenstehen. Allgemein sollten Sie bei der Auswahl nicht nur die Optik entscheiden lassen, sondern sich auch mit den Vor- und Nachteilen der einzelnen Dachformen auseinandersetzen, um eine Entscheidung mit Weitblick zu treffen.