Die meisten selbst bewohnten Häuser werden von ihren Eigentümern in jungen oder mittleren Jahren gebaut. In diesem Alter denken viele Bauherren noch nicht an ihr späteres Seniorendasein. Dabei ist es durchaus sinnvoll, bereits bei der Hausbauplanung das unvermeidliche Älterwerden im Hinterkopf zu behalten. Denn die meisten Bauherren träumen eigentlich davon, in ihrem Haus auch alt zu werden. Mit einer durchdachten Hausbauplanung mit Blick aufs Alter von Anfang an brauchen Sie später keine aufwendigen altersgerechten Umbauten vornehmen lassen und sparen Geld und Nerven.
Was bedeutet altersgerechtes Wohnen?
Altersgerechtes Wohnen bedeutet, dass in der entsprechenden Immobilie auch ältere Menschen barrierefrei und komfortabel leben können. Um dies zu erreichen, sollte das Haus so gebaut und eingerichtet sein, dass die Bewohner auch mit körperlichen Einschränkungen möglichst lange selbstständig und selbstbestimmt dort wohnen können, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Stolperfallen und Hindernisse, die für Ältere nur schwer zu überwinden sind, sollten deshalb möglichst vermieden werden.
Dazu sollte das Haus ohne Schwellen und Stufen begehbar, die Türrahmen und Flure müssen auch für einen Rollator breit genug, das Bad für eine selbstständig Pflege geeignet sein usw. – alles Dinge, die bereits beim Neubau berücksichtigt werden können, um im Alter einen Umbau oder Umzug zu vermeiden.
Warum ein altersgerecht geplantes Haus auch gut für Familien ist
Bei den Begriffen altersgerecht oder barrierefrei kommen uns vor allem Senioren oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen in den Sinn. Jedoch ist ein Haus ohne Schwellen und Hürden auch für Familien mit Kindern eine große Erleichterung. Gerade kleinen Kindern machen Stufen und Schwellen häufig zu schaffen und bergen ein hohes Sturz- und Verletzungsrisiko. Wer als Familie sein Haus möglichst barrierearm plant, sorgt also nicht nur fürs Alter vor, sondern tut auch den eigenen Kindern etwas Gutes.
Checkliste für ein altersgerechtes Haus
- Schwellenlose Wege und Türen
- Böden ohne Gefälle
- Zimmertürbreite mindestens 90 cm
- Haustürbreite mindestens 100 cm
- Raumbreite mindestens 300 cm
- Zimmergröße mindestens 14 qm
- Badezimmer mindestens 180 x 180 cm
- Balkon mindestens 160 x 160 cm
- Bewegungsfläche im Flur mindestens 150 cm breit
- Durchgangsbreiten bei Zugängen mindestens 90 cm
- Bei kleinen Räumen Türen nach außen öffnend
- Einfronten-, L- oder U-Küche
- Bodenebene Dusche mit Grundfläche von mindestens 100 x 120 cm
- Rutschfeste Fliesen im Bad und ggfs. im Wohnbereich
- Parkplatz bzw. Garage in rollstuhlgerechter Breite
- Bungalow oder Platz für nachträglichen Lifteinbau
Fazit
Wer sich ein Haus fürs Leben bauen will, der sollte bei der Hausbauplanung auch schon ans Alter denken. Dafür sollte das Haus derart gestaltet werden, dass man auch mit altersbedingten Einschränkungen ohne aufwendige Umbauten noch möglichst lange selbständig darin leben kann. Ein Haus möglichst barrierearm zu planen, macht es zudem nicht nur seniorentauglich, sondern auch kindgerechter. Dadurch bekommt der Begriff altersgerechtes Wohnen eine ganz neue Bedeutung.