Vor allen in Ballungsgebieten wie Berlin-Brandenburg steigen die Grundstückspreise stetig an. Ein Haus mehr in die Höhe zu bauen und das Dachgeschoss als zusätzliche Wohnfläche zu nutzen, bietet sich deshalb geradezu an, um mit einem kleineren Baugrundstück auszukommen und die Grundstückskosten möglichst niedrig zu halten. Allerdings können Schrägen und niedrige Raumhöhen den Wohnkomfort im Dachgeschoss deutlich beeinträchtigen. Wie man die Wohnfläche trotz Schrägen optimal nutzen und trotz enger Raumverhältnisse für ein großzügigeres Wohngefühl sorgen kann, erklärt dieser Artikel.
1. Ein hoch angesetzter Kniestock ergibt mehr Raumhöhe
Allgemein gilt, dass eine stärkere Dachneigung und ein höherer Kniestock für mehr nutzbaren Raum im Dachgeschoss sorgen. Bei der Planung des Dachgeschoss-Grundrisses sollte der Kniestock deshalb möglichst hoch angesetzt werden, wobei die örtlichen Bebauungsvorschriften zu beachten sind. Ist aufgrund der Bebauungsvorschriften nur ein niedriger Kniestock realisierbar, kann er zumindest als Stauraum eingeplant werden, indem zum Beispiel Schiebetüren vor dem Kniestock angebracht werden.
2. Gauben sorgen für mehr Kopffreiheit und mehr Licht
Das größte Problem bei der Grundrissplanung im Dachgeschoss ist die niedrige Raumhöhe, die innerhalb des Raumes auch noch unterschiedlich ist. So kann man an einer Stelle bequem stehen und auch hohe Schränke hinstellen, während an einer anderen Stelle aufgrund des Kniestocks nur noch niedrige Möbel platziert werden können. Mehr Kopffreiheit bietet neben einem hoch angesetzten Kniestock der Einbau von möglichst hohen und breiten Dachgauben. Dadurch erreichen Sie mehr Raumhöhe und bringen gleichzeitig mehr Licht ins Dachgeschoss. Allgemein ist es sinnvoll, die Dachgauben bereits bei der Hausbauplanung mit einzuplanen, weil nachträglich eingebauten Gauben sehr aufwändig und teuer sind. Zwar sind Dachgauben teurer als Dachflächenfenster, aber Sie gewinnen damit deutlich an Wohnkomfort im Dachgeschoss.
3. Die Raumnutzung sollte an die Schrägen angepasst werden
Für eine optimale Raumausnutzung sollten die Schrägen in die Grundrissplanung des Dachgeschosses mit einbezogen werden. Dazu sollten Sie die Räume im Kopf am besten schon gedanklich einrichten und die Räume im Kopf ablaufen, sodass Sie Problemstellen vor Ihrem geistigen Auge sofort identifizieren. Auf der Seite des Kniestocks sollte alles liegen, was keine Stehhöhe erforderlich macht. Das kann in einem Schlafzimmer das Bett sein und in einem Badezimmer die Badewanne. Die Fläche mit mehr Kopffreiheit kann dann für alle anderen Möbel etc. genutzt werden, wie Schrank oder Dusche. Vor allem Einbaumöbel sind perfekt für kleine Dachzimmer. Sie sollten am besten von Anfang an mit eingeplant werden, damit Türen und Fenster anschließend richtig platzieret werden können.
4. Eine offene Gestaltung schafft ein großzügiges Wohngefühl
Offene Wohnkonzepte wirken immer deutlich großzügiger und heller, was man bei der Dachgeschoss-Grundrissplanung gut ausnutzen kann. Ein verschachtelter Grundriss mit vielen kleinen Zimmern mit Schrägen wirkt hingegen besonders beengt. Dabei können in offenen Wohnbereichen mit Schiebe- oder Glastüren ein großzügigeres Raumgefühl und gleichzeitig eine Abtrennung der Bereiche erreicht werden. Gut zu wissen: Für ein freies Raumgefühl sollte die Blickrichtung aus dem Bett oder vom Schreibtisch nicht in Richtung Wand sein, sondern aus der Schräge heraus in Richtung Dachfenster.
Fazit
Bei der Dachgeschoss-Grundrissplanung sollten Sie bereits ein ungefähres Bild von Ihrem Dachgeschoss und den darin befindlichen Räumen und Möbeln im Kopf haben. Dann können Sie den Kniestock entsprechend hoch ansetzen, eine Gaube für mehr Kopffreiheit einplanen und die Schrägen sinnvoll in die Raumeinteilung integrieren. Eine gute Möglichkeit, für ein besonders großzügiges Wohngefühl im Dachgeschoss zu sorgen, ist eine offene Wohnraumgestaltung mit offenem Blick zum Fenster. Wie auch immer Sie sich Ihr Dachgeschoss vorstellen: Bei einem frei geplanten Massivhaus liegt die Dachgeschoss-Grundrissplanung komplett in Ihren Händen.