Bereits seit Jahrhunderten leben viele Familien mit mehreren Generationen unter einem Dach. Wenn Familienmitglieder mehrerer Generationen so dicht beieinander wohnen, können sie sich im Alltag unterstützen und bauen besonders enge Familienbande auf. Da passen dann die Großeltern auf die Enkel auf, während die Eltern abends entspannt ins Kino oder Restaurant gehen. Oder die Eltern bringen für die Großelterngeneration die Einkäufe mit, helfen ihnen im Haushalt oder übernehmen Pflegeleistungen. Wer ein Mehrgenerationenhaus bauen will, dem stellt sich meistens die Frage, ob ein Doppelhaus oder ein Zweifamilienhaus als Mehrgenerationenhaus sinnvoller ist. Nachfolgend haben wir die Vor- und Nachteile beider Varianten für Sie zusammengestellt.
Vor- und Nachteile Doppelhaus als Mehrgenerationenhaus
Bei einem Doppelhaus liegen die zwei Wohneinheiten nebeneinander und teilen sich eine Wand. Der Vorteil, ein Doppelhaus als Mehrgenerationenhaus zu bauen, liegt vor allem darin, dass beide Parteien eine gleichwertige Wohneinheit haben. Beide haben einen eigenen Eingang, einen eigenen Gartenanteil, ein gleich großes Erdgeschoss und Obergeschoss, die gleiche Wohnfläche usw. Eltern- und Großelterngeneration fühlen sich in einem Doppelhaus als Mehrgenerationenhaus entsprechend gleichberechtigt. Da keine Partei über der anderen wohnt, muss auch niemand den Lärm aus einer oben gelegenen Wohnung aushalten. Zudem handelt es sich bei einem Doppelhaus um zwei Häuser. Wenn sie auf zwei Grundstücke stehen, lässt sich eine Doppelhaushälfte später gegebenenfalls verkaufen.
Der Nachteil eines Doppelhauses als Mehrgenerationenhaus ist, dass die Großelterngeneration zwei Etagen hat und auch ein Obergeschoss bewohnt. Das kann schwierig werden, wenn mit zunehmendem Alter die Treppe als Hürde empfunden wird. Hier sollte bei der Hausbauplanung ein Fahrstuhl mitgedacht werden. Zudem benötigen die Großeltern oft gar nicht so viel Platz wie die Eltern mit ihren Kindern, sodass die eine Doppelhaushälfte zu groß ausfällt, während die Familie gegebenenfalls unter Platzmangel leidet.
Vor- und Nachteile Zweifamilienhaus als Mehrgenerationenhaus
Bei einem Zweifamilienhaus liegen die zwei Wohneinheiten übereinander. In der Regel gibt es einen gemeinsamen Eingang, über den dann die jeweiligen Wohnungstüren erreicht werden können. Der Vorteil eines Zweifamilienhauses als Doppelhaus ist, dass zum Beispiel die Großeltern im Erdgeschoss ebenerdig und damit seniorengerecht wohnen können, während die junge Familie die oberen Stockwerke bewohnen kann. Ein weiterer Vorteil eines Zweifamilienhauses ist, dass in allen vier Wänden jeder Wohneinheit Fenster möglich sind, sodass alle Zimmer schön hell sind.
Der Nachteil liegt wiederum darin, dass die Eltern und Kinder, wenn sie oben wohnen, keinen direkten Zugang zum Garten haben, obwohl gerade Kinder den Garten oft viel zum Spielen benutzen. Natürlich könnten auch die Großeltern oben wohnen, dann sollte beim Hausbau aber von vornherein ein Fahrstuhl mit eingeplant werden, um es der Großelterngeneration von Anfang an leichter zu machen. Denn ein späterer Umbau ist lästig und teuer.
Fazit
Ob für Ihre Familienkonstellation ein Doppelhaus oder ein Zweifamilienhaus als Mehrgenerationenhaus sinnvoller ist, können Sie nur selbst aufgrund ihrer Bedürfnisse entscheiden. Dazu sollten Sie sich gemeinsam hinsetzen und notieren, was für welche Generation besonders wichtig ist und wie sich alle Wünsche unter einem Dach am besten umsetzen lassen. Wird Ihr Mehrgenerationenhaus als frei geplantes Massivhaus realisiert, sind auch individuelle Lösungen möglich, die genau zu Ihrer großen Familie passen.