Bei der Hausbauplanung sollten Bauherren die Küchenform für ihr Traumhaus bereits im Hinterkopf haben. Denn je nach anvisierter Küchenform muss gegebenenfalls eine andere Raumgröße eingeplant werden. Welche Küchenformen es gibt, welche Vor- und Nachteile sie bieten und welche Mindestraumgrößen jeweils zu empfehlen sind, erfahren Sie hier.
Welche Küchenformen stehen zur Auswahl?
Insgesamt lassen sich folgende Küchenformen unterscheiden:
- Küchenzeile, auch Küchenblock genannt
- Zweizeilige Küche
- L-Küche, auch Winkelküche oder Eckküche genannt
- U-Küche
- G-Küche
- Küche mit Kochinsel, auch Inselküche genannt
Jede dieser Küchengrundformen hat andere Vor- und Nachteile sowie andere Voraussetzungen bezüglich der Raumgröße und der räumlichen Gegebenheiten.
Küchenzeile
Eine Küchenzeile, die oft auch Küchenblock genannt wird, ist die einfachste und preiswerteste Küchenform, da keine teuren Ecklösungen benötigt werden. Bei einer Küchenzeile stehen Schränke, Spüle und Elektrogeräte an einer Wand einfach in einer Reihe. Deshalb nehmen Küchenzeilen auch nicht viel Raum ein, sodass sie auch für kleine Küchen gut geeignet sind, sodass auch ein Raum von 6 qm als Küche ausreicht. Zudem ist eine Küchenzeile zu empfehlen, wenn der Küchengrundriss nicht so viel Raum einnehmen soll und sie neben der Küchenzeile trotzdem noch einen Essplatz integrieren möchten.
- Vorteile: Geringer Platzbedarf und günstiger Preis
- Nachteile: Wenig Arbeitsfläche und wenig Stauraum
Zweizeilige Küche
Eine zweizeilige Küche besteht – wie der Name schon sagt – aus zwei Küchenzeilen, die sich in der Regel parallel an zwei Wänden gegenüberstehen. Arbeitsfläche, Spüle und Elektrogeräte werden möglichst sinnvoll auf beide Zeilen aufgeteilt. Der Abstand zwischen den beiden Küchenzeilen sollte deshalb möglichst nur 120 bis 180 cm betragen, so haben Sie genug Bewegungsfreiheit, aber nicht zu weite Wege. Auch bei der zweizeiligen Küche sind keine Ecklösungen erforderlich, was sie zu einer ebenfalls günstigen Küchenform macht. Nicht so leicht ist es, bei einer zweizeiligen Küche einen Essplatz zu integrieren. Deshalb sollte ein Esszimmer eingeplant werden. Wird die zweizeilige Küche nur zum schnellen Kochen verwendet, reichen als Raumgröße 6 qm.
- Vorteile: Flexibler Platzbedarf und relativ günstiger Preis
- Nachteile: Wenig Platz für Essbereich
L-Küche
Eine Küche in L-Form wird oft auch Winkelküche oder Eckküche genannt. Sie besteht aus zwei Küchenzeilen, die durch eine spezielle Ecklösung in einem rechten Winkel miteinander verbunden sind. Dadurch wird der Platz besonders gut ausgenutzt und auch das Arbeiten ist sehr angenehm, weil die Arbeitsbereiche ohne weite Laufwege alleine schon durch eine Körperdrehung erreicht werden können. Zudem kann in der gegenüberliegenden Ecke gut ein Essplatz eingerichtet werden. Deshalb sind L-Küchen besonders bei Familien beliebt oder wenn auf ein Esszimmer verzichtet werden soll. Da die Schenkel der Winkelküche frei ausgewählt werden können, eignen sich L-Küchen sowohl für kleine als auch für große Grundrisse. Mindestens 6 qm sollten es aber sein. Durch die Ecklösung sind L-Küchen in der Regel etwas teurer als vergleichbare zweizeilige Küchen.
- Vorteile: Gute Raumausnutzung, Essplatz gut mir in den Raum integrierbar, flexibel für kleine und große Küchen einsetzbar
- Nachteile: Durch Ecklösung teurer als ein- oder zweizeilige Küche
U-Küche
Eine U-Küche hat die Form des Buchstabens U. Sie verfügt über drei Küchenzeilen, die an drei Wänden rundum angeordnet werden, sodass es bei durchdachter Küchenplanung nur kurze Laufwege gibt. Bei den Längen der Küchenzeilen ist die U-Küche flexibel, die beiden offenen Schenkel müssen nicht gleich lang sein, falls etwa Türen im Weg sind oder noch ein Essplatz untergebracht werden soll. Ansonsten bietet sich bei einer U-Küche die Möglichkeit, einen Abschnitt der Arbeitsfläche als Theke für einen kleinen Essplatz zu gestalten. Zwar bieten U-Küchen besonders viel Stauraum, allerdings nehmen sie auch viel Platz weg und benötigen deshalb einen größeren Grundriss von mindestens 9 qm. Durch die zwei benötigten Ecklösungen ist der Preis für eine U-Küche zudem noch höher als bei einer L-Küche.
- Vorteile: Viel Stauraum und trotzdem kurze Wege
- Nachteile: Zusätzlicher Essplatz nur in sehr großen Räumen realisierbar, außer vielleicht in Form einer Theke auf Kosten der Arbeitsfläche, etwas teurer als zum Beispiel eine L-Küche
G-Küche
Eine G-Küche besteht aus vier Küchenzeilen, die meistens an allen vier Wänden des Raumes angeordnet werden, wobei die Küchentür ausgespart wird. Manchmal wird die G-Küche auch so geplant, dass die kurze Zeile als Essplatz in die Küche ragt. G-Küchen erfordern enorm viel Platz, sodass ein großer Grundriss ab 12 qm erforderlich ist. Deshalb eignen sich G-Küchen vor allem für große offene Wohnbereiche, wobei die kurze Zeile dann den Raumtrenner zwischen Küche und Wohnbereich bildet. G-Küchen bieten extra viel Stauraum und weite Arbeitsflächen, sodass man hier gut mit mehreren Personen rumwerkeln kann. Damit ist eine Küche in G-Form auch ideal für Familien. Da eine G-Küche nicht nur 4 Küchenzeilen, sondern auch drei Ecklösungen benötigt und in der Regel individuell an die Räumlichkeiten angepasst werden muss, ist diese Küchenform relativ teuer.
- Vorteile: Sehr viel Stauraum und Arbeitsfläche, trotzdem kurze Wege, zusätzlicher Essplatz in Thekenform gut möglich, da trotzdem genug Arbeitsfläche übrig bleibt
- Nachteile: Durch drei Ecklösungen und vier Küchenzeilen sehr teuer
Küche mit Kochinsel
Küchen mit Kochinsel, die auch Inselküche genannt werden, gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Diese Küchenform hat eine frei im Raum stehende Kochinsel und wird in der Regel durch eine oder zwei Küchenzeilen oder eine Eckküche ergänzt. Rund um die Kücheninsel sollte ein Bewegungsraum von mindestens 1,20 m zu Wänden und Küchenzeilen eingeplant werden. Deshalb sind Küchen mit Kochinsel nur für sehr große Küchen ab 14 qm aufwärts oder offene Wohnbereiche empfehlenswert. Bei offenen Wohnbereichen kann die Kochinsel praktischerweise gleich als Raumteiler fungieren. Eine Kücheninsel kann zwar nicht selbst mit Oberschränken erweitert werden, da sie frei im Raum steht, sie bietet dafür aber oft besonders viel Stauraum in den extratiefen Unterschränken. Da eine Kochinsel aufwendig gestaltet werden und rundherum Küchenfronten aufweisen muss, ist eine Inselküche in der Regel deutlich teuer als andere Küchenformen.
- Vorteile: Besonders modern und extra viel Bewegungsfreiheit rund um die Kochinsel
- Nachteile: Meistens deutlich teurer als andere Küchenformen
Fazit
Bereits bei der Hausbauplanung sollten Sie sich über Ihre Traumküche im Klaren sein. Denn je nach Küchenform muss der Küchengrundriss entsprechend groß geplant werden. Für einzeilige und zweizeilige Küchen sowie kleine L-Küchen reichen schon Räume ab 6 qm, wobei bei sehr kleinen Räumen ein zusätzlicher Essplatz im Wohnzimmer oder ein Esszimmer eingeplant werden sollte. Für U-Küchen brauchen Sie möglichst mindestens 9 qm, für G-Küchen 12 qm und für Küchen mit Kochinsel 14 qm. Dabei sollten Sie auch bei der Planung von Türen und Fenstern ihre Traumküche immer im Hinterkopf behalten.