Da hat man jeden Raum einzeln besprochen, die richtige Zimmergröße herausgefunden und den Grundriss nach bestem Wissen ausgefeilt … Und dann stellt sich nach dem Einzug plötzlich heraus, dass wichtige Aspekte übersehen wurden. Viele Fehler in der Grundrissplanung lassen sich – wenn überhaupt – später nur schwer und kostenaufwändig wieder korrigieren. Deshalb sollten sie lieber von vornherein vermieden werden.
Fehler Nr. 1: Innen und außen getrennt betrachten
Wer ein Einfamilienhaus plant, sollte immer das Innen und das Außen gemeinsam betrachten und das Haus und den Außenbereich von vornherein aufeinander abstimmen. Ob Zugangsweg, Garage oder Terrasse – bedenken Sie solche Bereiche unbedingt mit, wenn Sie Ihren Grundriss planen. Die Terrasse nur über das Schlafzimmer betreten zu können oder die Einkäufe vom Auto in die Küche um das ganze Haus herumtragen zu müssen, schmälert deutlich den Wohnkomfort in Ihrem neuen Haus. Hingegen sorgt eine Terrasse vor dem Wohnzimmer für optisch mehr Weite oder ein Zugang von der Garage aus direkt ins Haus für angenehm kurze Wege. Wichtig sind auch die Sichtachsen zu den Nachbarhäusern, wenn Sie Ihre Außenbereiche und Fenster planen, damit sowohl drinnen als auch draußen Ihre Privatsphäre geschützt bleibt.
Fehler Nr. 2: Nicht auf die Anordnung der Räume achten
Wichtig bei der Grundrissplanung ist auch die Anordnung der Räume innerhalb des Hauses. So sollte das Esszimmer beispielsweise dicht an der Küche liegen, damit Sie die Mahlzeiten und das Geschirr nicht durchs ganze Haus tragen müssen. Stellen Sie sich bei der Grundrissplanung Ihre täglichen Abläufe vor ihrem inneren Auge genau vor, um möglichst kurze Wege zu schaffen. Wo lagern Sie Vorräte? Wohin müssen Einkäufe getragen werden? Wo sammeln Sie die Wäsche und wo steht die Waschmaschine? Aber auch Geräusche und Gerüche spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die Verteilung der Räume im Haus geht. Während sich ein Kinderzimmer neben dem Elternschlafzimmer anbietet, wenn die Kinder noch klein sind, sollten Teenagerzimmer lieber weiter entfernt geplant werden, damit der heranwachsende Nachwuchs Musik hören und Sie trotzdem in Ruhe schlafen können. Und den Essensgeruch aus der Küche mag auch nicht jeder im Schlafzimmer haben, sodass diese beiden Räume auch möglichst weiter entfernt angeordnet werden sollten.
Fehler Nr. 3: Kein Reservezimmer einplanen
Das Leben läuft nicht immer wie geplant. Deshalb ist es sinnvoll, stets ein zusätzliches Zimmer einzuplanen, um allen Eventualitäten zu trotzen. Kündigt sich unerwartet weiterer Nachwuchs an, kann der Raum als Kinderzimmer genutzt werden. Ist plötzlich Home Office angesagt, kann es ein zusätzliches Arbeitszimmer werden. Wird es aktuell nicht gebraucht, dient es als Gästezimmer, Hobbyraum oder Abstellkammer. So haben Sie mit einem Extrazimmer immer eine Reserve, falls das Leben Ihre Pläne durchkreuzt.
Fehler Nr. 4: Nicht ausreichend an später denken
Ein Haus wird oft mit dem Gedanken gebaut, darin den Rest des Lebens zu verbringen. Dabei wird aber oft vergessen, dass sich im Alter ganz andere Bedürfnisse auftun. Was passiert mit den Kinderzimmern, wenn der Nachwuchs später einmal auszieht? Könnte man die Zimmer so anordnen, dass man später zwei Räume zu einem machen kann? Wie könnte das Haus später barrierefrei umgebaut werden? Ist es möglich, bei Bedarf einen Fahrstuhl einzubauen? Kann später ein Teil des Hauses abgetrennt und separat vermietet werden, wenn das Haus zu groß wird? Auch wenn Sie jetzt noch jung sind, sollten Sie sich Ihr Leben im Haus in allen zukünftigen Lebensphasen einmal vorstellen, um bei der Grundrissplanung die richtigen Entscheidungen zu treffen. So bleiben Sie flexibel.
Fehler Nr. 5: Nicht auf genug Licht im Haus achten
Lichtdurchflutete Räume tragen deutlich zum Wohlgefühl in einem Haus bei. Deshalb sollten Sie nicht nur ausreichend große Fenster für alle Zimmer einplanen, sondern auch auf die optimale Ausrichtung der Räume achten. Schlafräume, Nebenräume, Bäder und der Hauseingang brauchen nicht so viel Licht und können gut nach Norden ausgerichtet werden. Küche, Wohn- und Kinderzimmer sollten hingegen lieber gen Süden zeigen, denn hier halten sich die Hausbewohner tagsüber am längsten auf.
Fehler Nr. 6: Zu wenig Platz für Möbel und Stauraum schaffen
Auch wenn der offene Wohnbereich noch so großzügig geplant wird, entsteht hier häufig ein Platzproblem. Durch die fehlenden Zwischenwände gibt es nur wenige Stellflächen, wo Wohnwände für Bücher, das große Küchenbuffet für Geschirr oder ausreichend Schränke für Küchenutensilien aufgestellt werden können. Am besten sollten sie sich vorher überlegen, wo Sie welche Möbelstücke platzieren wollen, damit Sie zumindest die Türen und Fenster passend planen können. Auch Stauraum kann es im Haus nie genug geben. Vor allem, wenn das Haus keinen Keller hat, sollten Sie an Abstellräume denken – am besten auf jeder Etage.
Fazit
Damit Ihr neues Haus später genau zu Ihnen passt, sollten Sie sich für die Grundrissplanung ausreichend Zeit nehmen. Dabei sollten Sie sich den Alltag in Ihrem Haus am besten vor Ihrem inneren Auge ausmalen, um unpraktische Planungsfehler von vornherein zu vermeiden. Denken Sie dabei auch unbedingt an die Zukunft – wie an den Auszug Ihrer Kinder oder mögliche Einschränkungen im Alter. Ein frei geplantes Massivhaus eröffnet Ihnen vielfältige Möglichkeiten, Ihr Haus individuell zu planen, sodass es ein Haus fürs Leben werden kann.