Wer sein Traumhaus plant, der denkt vor allem an den individuell geplanten Grundriss und den passenden Haustyp. Oft vergessen wird bei der Hausbauplanung allerdings, Balkon und Terrasse von vornherein gleich mitzudenken. Doch sinnvoll geplante Außenbereiche können den Wohnwert Ihres neuen Hauses deutlich erhöhen.
Die Himmelsrichtung bestimmt die Nutzungsmöglichkeiten
Bei der Planung von Terrasse oder Balkon kommt es in erster Linie auf die Himmelsrichtung an, da sie hauptsächlich bestimmt, wie sich der Außensitz in der Regel nutzen lässt.
Südbalkon oder Südterrasse
Den Balkon oder die Terrasse gen Süden zu planen, wird von den meisten Menschen bevorzugt. Hier scheint – wenn das Wetter mitspielt – von vormittags bis nachmittags die Sonne. Bei angenehmen Temperaturen ist das ein echtes Highlight. Allerdings kann es auf einem Südbalkon oder auf einer Südterrasse im Hochsommer sehr warm werden. Dies sollte bei der Hausbauplanung und der Ausrichtung der Außenplätze besser berücksichtigt werden, indem zum Beispiel eine Teilüberdachung mit eingeplant wird.
Westbalkon oder Westterrasse
Vor allem Berufstätige sollten über eine Westausrichtung ihres Außenplatzes nachdenken. Hier kann nach Feierabend bis in die Abendstunden die Sonne noch möglichst lange genossen werden. Je nach Grundstück können Sie von hier sogar den Sonnenuntergang bewundern. Der Nachteil ist allerdings, dass sich hier wirklich erst sehr spät am Tag die Sonne blicken lässt, was am Wochenende oder im Urlaub vielleicht als Manko empfunden wird. Dies lässt sich beispielsweise mit der Planung von zwei Außenbereichen auf verschiedenen Hausseiten vermeiden.
Ostterrasse oder Ostbalkon
Wer gerne am Morgen auf der Terrasse oder dem Balkon frühstückt, der ist mit einer Ausrichtung gen Osten gut beraten. Im Laufe des Tages verschwindet die Sonne allerdings hinter dem Haus, sodass es auf der Ostseite eher kühler wird. Hier bietet sich bei der Hausbauplanung an, einen weiteren Außenplatz einzuplanen.
Nordterrasse oder Nordbalkon
Ein Balkon oder eine Terrasse mit Ausrichtung nach Norden bekommt so gut wie keine Sonne ab, Regen trocknet schlecht und der Außenbereich kann leicht feucht wirken. Deshalb sollten Sie bei der Hausbauplanung genau überlegen, ob sich ein Außenplatz mit dieser Ausrichtung überhaupt lohnt. Wer allerdings einen Platz im Freien zum Arbeiten sucht, der kann wiederum davon profitieren, dass es auf der Nordseite nie besonders heiß wird. Bei der Planung einer Nordterrasse oder eines Nordbalkons kann zudem eine (Teil-)Verglasung in Erwägung gezogen werden, wenn etwa die Aussicht besonders schön ist oder sich auf den anderen Hausseiten kein Außenbereich realisieren lässt.
Gegebenheiten des Grundstücks beachten
Wie gerne Sie vielleicht eine Südterrasse planen würden: Manche Grundstücke beschränken durch ihre Gegebenheiten eine gewünschte Planung. Ob schräge Hanglage, schattige Baumbestände oder neugierige Nachbarn – manche Umstände sorgen dafür, dass eine bestimmte Ausrichtung der Terrasse oder des Balkons als Idee lieber doch verworfen werden muss. Denn was nutzt die schönste Südterrasse, wenn alte, dicke Bäume ihren Schatten darauf werfen? Oder wenn Ihr Westbalkon nur einen Ausblick auf die viel befahrene Straße bietet? Solche Bedingungen müssen bei der Planung von Terrasse und Balkon natürlich mit berücksichtigt werden, um den optimalen Außensitz für Ihr Haus zu finden.
Mehrere Außenbereiche als Ideallösung
Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ausrichtungen von Balkon und Terrasse und die möglichen Begrenzungen durch die Gegebenheiten vor Ort zeigen, dass ein Außensitz alleine kaum alle Bedürfnisse erfüllen kann. Deshalb bietet es sich an, bei einem Neubau gleich mehrere Außensitzbereiche zu planen. Eine kleine Terrasse zum Frühstücken vor der Küche und eine große Terrasse gen Süden vor dem Wohnzimmer ergänzen sich zum Beispiel hervorragend. Genauso gut eignet sich die Kombination eines Westbalkons mit einer Südterrasse. Während Sie nach Feierabend die Abendsonne auf dem Balkon genießen, können Sie sich am Wochenende auf der Terrasse beim Sonnenbaden entspannen.
Für jedes Wetter gerüstet: (Teil-)Überdachung
Wenn Sie Ihren Außenbereich bei vielen Wetterlagen nutzen möchten, sollten Sie bei der Hausbauplanung auch an eine mögliche Überdachung denken. Wird die Überdachung gleich von Anfang an mit eingeplant, ergibt sich ein viel stimmigeres Gesamtbild. So ist es bei einem frei geplanten Massivhaus möglich, das Dach etwas vorzuziehen oder die Wand etwas nach hinten zu setzen, sodass eine natürliche Überdachung oder Teilüberdachung des Balkons oder der Terrasse entsteht. Hier sitzen Sie geschützt vor leichtem Regen oder zu heftiger Sonne und können Ihren Außenplatz dadurch an viel mehr Tagen im Jahr nutzen.
Fazit
Gedanken zu Terrasse und Balkon sollten bereits früh in die Hausbauplanung mit einfließen. Dabei hängt die beste Ausrichtung Ihres Außensitzes zum einen von Ihren Vorlieben ab, etwa ob Sie lieber auf der Terrasse frühstücken oder sich dort nachmittags sonnen wollen. Zum anderen spielen auch die örtlichen Gegebenheiten des Grundstücks eine Rolle. In den meisten Fällen bietet es sich an, mehrere Außensitze zu planen und zum Beispiel zwei Terrassen oder einen Balkon und eine Terrasse zu kombinieren. Früh mitgedacht werden sollte auch eine eventuelle Überdachung des Außensitzes. Durch eine geschickte Planung wirkt Ihr Haus wie aus einem Guss und bietet vollsten Komfort drinnen wie draußen.