Gerade wenn es draußen immer kälter wird, klingt der Plan, im neuen Haus einen eigenen Kamin zu installieren, besonders verlockend. Denn das Flackern der Flammen und die wohlige Wärme zaubern im Nu mehr Gemütlichkeit ins neue Heim. Da für einen Kamin verschiedene Bedingungen notwendig sind, sollte man sich schon bei der Hausbauplanung mit dem Thema auseinandersetzen.
Die unterschiedlichen Arten und Bauweisen von Kaminen
Bei einem Kamin wird zwischen einer offenen und einer geschlossenen Bauform unterschieden. Dabei ist ein geschlossener Ofen eher als Heizung zu verstehen, während ein offener Kamin durch die sichtbare Feuerstelle auch mit seinem Anblick erfreut. Ein Kaminofen wird zwar geschlossen betrieben, hat aber ein Sichtfenster, sodass er wiederum einen guten Kompromiss darstellt.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, womit der Kamin betrieben wird. So können es einerseits klassische Holzscheite sein, aber es setzen sich auch immer mehr Pelletöfen durch, die mit Pellets aus zusammengepressten Holzspänen betrieben werden.
Offener oder geschlossener Kamin?
Ein offener Kamin ist mit seinen offenen Flammen eine Wohltat fürs Auge, allerdings geht viel Wärme über den Schornstein verloren und aufgrund der geringen Brenntemperatur verursacht er hohe Emissionen. Zudem darf ein offener Kamin in vielen Regionen nicht dauerhaft betrieben werden. Wegen der Rauchbelästigung sollte sich auf 8 Tage pro Monat à 5 Stunden beschränkt werden. Das alles zeigt, dass ein offener Kamin nicht als Heizungsersatz dienen kann, sondern eher der Gemütlichkeit an einzelnen Tagen.
Offene Kamine dürfen ohne Einschränkung zudem nur noch bis 2024 betrieben werden, danach gibt es dafür keine Abnahme mehr. Ab 2024 muss jeder offene Kamin mit einer Tür und einem Filter ausgestattet werden. Deshalb ist es schon jetzt sinnvoll, sich bei einem Neubau für einen geschlossenen Kaminofen zu entscheiden.
Was muss beim Bau eines Kamins beachtet werden?
Wenn mit einem Kamin geliebäugelt wird, sollte er bei einem Neubau direkt eingeplant werden. Dann kann der Architekt zusammen mit einem Schornsteinfeger von Anfang an einen geeigneten Ort für den Schornstein und für den Kamin festlegen. Damit ein geschlossener Kamin nicht den Sauerstoff aus der Raumluft verbraucht, wird ein passender Anschluss benötigt, um von außen Verbrennungsluft anzusaugen und die verbrauchte Luft wieder auszustoßen. Wird erst nach dem Neubau ein Kamin installiert, sind teure Umbaumaßnahmen notwendig, um nachträglich einen passenden Schornstein einzubauen.
Neben der Tragfähigkeit des Bodens ist auch eine feuerfeste Ummantelung wichtig und bei manchen Kaminöfen, wie Pelletöfen, kann ein Wasserreservoir notwendig sein. Der Boden sollte zudem mit einem Strahlungsschutz ausgelegt werden.
Darüber hinaus muss bei der Kaminplanung im Neubau auf die notwendigen Sicherheitsabstände geachtet werden. Dabei gelten zum Beispiel als Mindestabstand 40 cm zur Wand, 50 cm vor dem Kamin, 30 cm seitlich vom Kamin und ca. 100 cm im Bereich der Brennraumöffnung.
Zu guter Letzt gilt es auch die Vorgaben zum Schornstein zu berücksichtigen, die unter anderem von der Dachneigung des Hauses und der Heizleistung des geplanten Kaminofens abhängig sind.
Fazit
Wenn Sie sich einen Kamin wüschen, sollten Sie das bereits bei der Hausbauplanung berücksichtigen, da verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Wenn Sie Ihr neues Heim von einem erfahrenen Anbieter bauen lassen, wird er all Vorschriften bei der Hausbauplanung von Vornherein beachten. So können Sie sich jetzt schon auf die wohligen Wärme Ihres neuen Kamins freuen.