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Glossar

Courtage

Die Courtage ist die Maklerprovision, die beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie oder eines Grundstücks anfällt. Sie wird als prozentualer Anteil des Kaufpreises berechnet und dient als Vergütung für die Dienstleistungen des Maklers. In Deutschland ist die Höhe der Courtage nicht gesetzlich festgelegt, sondern orientiert sich an marktüblichen Sätzen, die je nach Bundesland variieren können. Die Maklercourtage ist ein oft unterschätzter Kostenfaktor beim Kauf von Grundstücken für einen Neubau.

Bezahlung der Courtage

Die Verteilung der Maklercourtage hängt von der Art der Immobilientransaktion ab. Seit der Einführung des Bestellerprinzips bei Kaufimmobilien im Jahr 2020 gilt, dass derjenige, der den Makler beauftragt, mindestens 50 % der Courtage übernehmen muss. Bei Kaufverträgen über Wohnimmobilien wird die Courtage in der Regel zwischen Käufer und Verkäufer geteilt. In einigen Bundesländern kann es jedoch weiterhin vorkommen, dass der Käufer einen höheren Anteil trägt. Beim Verkauf von Gewerbeimmobilien oder Grundstücken kann die Verteilung der Courtage individuell vereinbart werden.

Höhe der Courtage

Die Höhe der Maklercourtage variiert je nach Bundesland und Marktbedingungen. In Berlin und Brandenburg liegt die Maklercourtage für Käufer und Verkäufer typischerweise bei jeweils 3,57 % des Kaufpreises (inklusive Mehrwertsteuer). Das bedeutet, dass die Gesamtkosten für die Courtage in diesen Bundesländern oft 7,14 % betragen, wobei die Aufteilung jedoch individuell zwischen den Parteien vereinbart werden kann. Bei einem Grundstückskauf übernehmen Verkäufer und Käufer jeweils die Hälfte der Maklerprovision.

Alternative zum Grundstückskauf durch einen Makler

Wer sich die Courtage beim Grundstückskauf sparen möchte, kann sich das Grundstück auch auf eigene Faust suchen. Hier helfen auch Immobilienportale im Internet weiter. Große Bauunternehmen verkaufen Neubauten oft gleich mit passenden Grundstück. Dadurch ist gewährleistet, dass der örtliche Bebauungsplan erlaubt, dass das geplante Haus auch auf dem Grundstück gebaut werden darf. Zudem sind die Grundstücke schon erschlossen und der Baugrund wurde geprüft. So kommen später keine bösen Überraschungen auf den Käufer zu.

Vorteile durch den Kauf des Grundstücks vom Bauunternehmen

  • Erschlossenes Grundstück – Bauunternehmen verkaufen in der Regel voll erschlossene Grundstücke mit gesicherter Infrastruktur.
  • Sicherheit in der Planung – Da das Grundstück auf das Bauvorhaben abgestimmt ist, entfallen aufwendige Prüfungen zur Bebauungsfähigkeit.
  • Weniger bürokratischer Aufwand – Oft übernimmt das Bauunternehmen notwendige Anträge und Abstimmungen mit den Behörden.
  • Geringeres Risiko unerwarteter Kosten – Durch geprüften Baugrund besteht weniger Gefahr von teuren Nachbesserungen oder Anpassungen.

Nachteile durch den Grundstückskauf alleine oder durch einen Makler

  • Teure Courtage – Ein Makler nimmt eine Provision, die der Käufer zur Hälfte bezahlen muss.
  • Aufwendige Suche – Ohne Makler oder Bauunternehmen erfordert die Grundstückssuche viel Eigeninitiative, Zeit und Marktkenntnis.
  • Unklarheiten bei der Bebaubarkeit – Ohne professionelle Beratung kann es passieren, dass das Grundstück nicht den geplanten Bauvorhaben entspricht.
  • Höheres Risiko versteckter Mängel – Ohne Bauunternehmen oder Makler fehlt die Absicherung, dass der Baugrund bereits geprüft wurde.
  • Bürokratische Herausforderungen – Käufer müssen sich selbst um die Klärung von Erschließungskosten, Altlasten und Baulasten kümmern.
Inhaltsüberblick

FAQ

Courtage

Die Maklercourtage wird fällig, sobald ein Kaufvertrag notariell beurkundet wurde und der Makler seine Leistung erbracht hat. Der Anspruch auf die Provision besteht unabhängig davon, ob der Käufer oder Verkäufer den Makler zuerst kontaktiert hat. Entscheidend ist, dass der Makler maßgeblich zur Vermittlung des Vertrags beigetragen hat.

Beim Kauf eines Grundstücks sollten Käufer unbedingt das Grundbuch einsehen, um Informationen über bestehende Belastungen oder Wegerechte zu erhalten. Zudem ist die Einsichtnahme in den Bebauungsplan wichtig, um sicherzustellen, dass das geplante Bauvorhaben realisierbar ist. Auch die Erschließungskosten sollten geklärt sein, weil unerschlossene Grundstücke zusätzliche Investitionen erfordern können.

Die Maklercourtage beinhaltet keine Gewährleistung für die Beschaffenheit des Grundstücks. Ein Makler ist nicht für versteckte Mängel oder nachträglich auftretende Probleme verantwortlich. Käufer sollten vor dem Kauf alle relevanten Unterlagen einsehen und gegebenenfalls einen Gutachter beauftragen, um Risiken zu minimieren.

Ja, ein Grundstückskauf kann auch ohne Makler erfolgen. Verkäufer können ihr Grundstück direkt über Online-Portale, Zeitungsanzeigen oder persönliche Netzwerke anbieten. Käufer können eigenständig auf Immobiliensuche gehen. Allerdings fehlt in diesem Fall die professionelle Unterstützung bei der Wertermittlung, den Verhandlungen und der rechtlichen Prüfung der Unterlagen. Auch einige Hausbauanbieter bieten Grundstücke mit an. Hier besteht der Vorteil, dass der Baugrund schon überprüft und erschlossen wurde.

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