Die Erschließung beschreibt die Herstellung der notwendigen Infrastruktur für ein Baugrundstück. Dazu gehören der Anschluss an Straßen, Strom-, Wasser- und Abwasserversorgung sowie Telekommunikationsleitungen. Ein Grundstück gilt erst dann als vollständig erschlossen, wenn alle erforderlichen Maßnahmen abgeschlossen sind und es für eine Bebauung genutzt werden kann. Die Erschließungskosten werden in der Regel von den Eigentümern der Grundstücke getragen und können einen erheblichen Teil der Gesamtkosten beim Hausbau ausmachen.
Arten der Erschließung
Die Erschließung eines Grundstücks erfolgt in zwei wesentlichen Schritten:
1. Technische Erschließung: Die technische Erschließung umfasst den Anschluss des Grundstücks an die grundlegenden Versorgungsnetze. Dazu gehören:
- Straßenbau und Gehwege
- Strom- und Gasversorgung
- Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
- Telekommunikations- und Internetanschlüsse
2. Rechtliche Erschließung: Neben der technischen Erschließung muss auch eine rechtliche Erschließung erfolgen. Dazu zählen die Baugenehmigung, die Festlegung der Nutzungsart durch einen Bebauungsplan sowie gegebenenfalls notwendige Eintragungen im Grundbuch.
Erschließungskosten und Finanzierung
Die Kosten für die Erschließung werden in der Regel auf die Eigentümer der Grundstücke umgelegt. Diese setzen sich zusammen aus:
- Kosten für den Bau von Straßen, Gehwegen und Beleuchtung
- Gebühren für den Anschluss an Strom-, Wasser- und Abwassersysteme
- Beiträge für die Erschließung durch die Gemeinde
Die Erschließungskosten variieren je nach Region und Lage des Grundstücks. In ländlichen Gebieten können sie aufgrund längerer Leitungswege höher ausfallen als in bereits gut erschlossenen Stadtgebieten.
Vorteile eines vollständig erschlossenen Grundstücks
- Bebauungsmöglichkeit – Ein erschlossenes Grundstück ist sofort bebaubar und kann für Wohn- oder Gewerbezwecke genutzt werden.
- Wertsteigerung – Erschlossene Grundstücke haben einen höheren Marktwert als unerschlossene Flächen.
- Anschluss an Versorgungsnetze – Eine vollständige Erschließung gewährleistet eine stabile Versorgung mit Strom, Wasser und Internet.
Nachteile eines nicht erschlossenen Grundstücks
- Hohe Kosten – Die Erschließungskosten können einen erheblichen Teil des Budgets beim Grundstückskauf ausmachen.
- Zeitaufwand – Die Planung und Umsetzung der Erschließung kann mehrere Monate bis Jahre in Anspruch nehmen.
- Bürokratische Prozesse – Genehmigungen und behördliche Abstimmungen können den Erschließungsprozess verzögern.