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Luftdichtigkeitsnachweis

Der Luftdichtigkeitsnachweis spielt eine zentrale Rolle beim Bau eines energieeffizienten Hauses. Er stellt sicher, dass keine unkontrollierten Luftströmungen durch Undichtigkeiten in der Gebäudehülle entstehen, die den Energieverbrauch erhöhen und die Wohnqualität beeinträchtigen könnten. Ein gut abgedichtetes Gebäude ist entscheidend für die Energieeffizienz, den Schallschutz und die Vermeidung von Bauschäden. Er stellt sicher, dass die Heizkosten gesenkt werden und ein angenehmes Raumklima erhalten bleibt. Bei erfahrenen Bauunternehmen gehört der Luftdichtigkeitsnachweis zum Hausbau dazu.

Bedeutung des Luftdichtigkeitsnachweises

Der Luftdichtigkeitsnachweis dient dazu, unkontrollierte Wärmeverluste durch Leckagen in der Gebäudehülle zu verhindern. Besonders bei modernen, energieeffizienten Bauweisen wie KfW-Effizienzhäusern ist eine luftdichte Gebäudehülle essenziell, um Heizkosten zu minimieren und die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu erfüllen. Zudem schützt eine dichte Gebäudehülle vor Feuchteschäden, die durch eindringende warme Raumluft entstehen können, wenn sie in kältere Bauteile gelangt und dort kondensiert.

Methoden zur Überprüfung der Luftdichtheit

Um die Luftdichtheit eines Gebäudes zu überprüfen, wird der sogenannte Blower-Door-Test durchgeführt. Dabei wird ein Ventilator in eine Tür- oder Fensteröffnung eingesetzt, um einen Unter- oder Überdruck im Gebäude zu erzeugen. Sensoren messen dann den Luftaustausch, um mögliche Leckagen aufzudecken. Die Ergebnisse werden mit den Grenzwerten der DIN 4108-7 und EN 13829 verglichen, um sicherzustellen, dass das Gebäude die vorgeschriebenen Werte einhält.

Vorteile eines luftdichten Gebäudes

  • Energieeinsparung – Weniger Heizenergieverluste durch unkontrollierte Luftströmungen.
  • Besseres Raumklima – Gleichmäßigere Temperaturen und geringere Zuglufterscheinungen.
  • Schutz vor Feuchtigkeitsschäden – Vermeidung von Schimmelbildung durch kondensierende warme Luft.
  • Höherer Wohnkomfort – Kein unangenehmes Durchziehen durch undichte Stellen.
  • Erfüllung gesetzlicher Anforderungen – Einhaltung von GEG-Vorgaben und Förderkriterien für energieeffizientes Bauen.

Nachteile durch eine unzureichende Luftdichtheit

  • Erhöhte Heizkosten – Ungedämmte undichte Stellen lassen warme Luft entweichen und kalte Luft eindringen.
  • Schimmelbildung – Durch Feuchteeintrag in die Konstruktion können langfristig Schäden entstehen.
  • Reduzierte Fördermöglichkeiten – Förderprogramme setzen oft einen bestandenen Blower-Door-Test voraus.
  • Beeinträchtigter Schallschutz – Undichtigkeiten können Schallbrücken verursachen und so zu einer schlechteren Schalldämmung führen.
Inhaltsüberblick

FAQ

Luftdichtigkeitsnachweis

Ein Luftdichtigkeitsnachweis ist erforderlich, um sicherzustellen, dass die Gebäudehülle so konzipiert und ausgeführt wurde, dass keine unkontrollierten Luftströmungen entstehen. Dies trägt erheblich zur Energieeffizienz und Wohnqualität bei. Besonders bei modernen Niedrigenergie- oder Passivhäusern ist eine luftdichte Gebäudehülle unverzichtbar, um die geplanten Energieeinsparungen zu realisieren und Kondensationsschäden in der Bausubstanz zu vermeiden.

Der Test kann in zwei Bauphasen erfolgen: während der Rohbauphase („früher Test“), um kritische Undichtigkeiten frühzeitig zu identifizieren und zu beheben, oder nach Fertigstellung des Gebäudes („abschließender Test“), um die Einhaltung der Normwerte zu überprüfen. Ein frühzeitiger Test kann helfen, kostspielige Nachbesserungen nach Fertigstellung zu vermeiden.

Beim Blower-Door-Test wird eine spezielle Messvorrichtung in eine Außentür oder ein Fenster eingesetzt. Der Ventilator erzeugt einen Druckunterschied zwischen Innen- und Außenbereich, während Messgeräte den Luftaustausch erfassen. Leckagen lassen sich durch Rauch, Nebel oder thermografische Untersuchungen sichtbar machen. Nach Abschluss des Tests als Luftdichtigkeitsnachweis werden die Messwerte dokumentiert und mit den gesetzlichen Vorgaben verglichen.

Wenn der Luftdichtigkeitsnachweis nicht den erforderlichen Grenzwerten entspricht, müssen undichte Stellen ausfindig gemacht und nachgebessert werden. Typische Schwachstellen sind Anschlüsse zwischen Wänden und Decken, Fensterfugen oder Durchdringungen von Kabeln und Rohren. Eine erneute Messung nach der Nachbesserung kann dann die Konformität mit den Vorgaben sicherstellen.

Die zulässigen Werte richten sich nach der Gebäudenutzung:

  • Für Wohngebäude mit natürlicher Lüftung liegt der maximale Luftwechselkoeffizient bei n50 ≤ 3,0 h¹.
  • Für Gebäude mit kontrollierter Lüftungssystemen liegt der Wert bei n50 ≤ 1,5 h¹.
  • Passivhäuser müssen besonders strenge Werte einhalten: n50 ≤ 0,6 h¹.

Bereits in der Planungsphase sollten bauliche Details optimiert werden, um eine luftdichte Ausführung sicherzustellen. Dazu gehören sorgfältige Anschlüsse an Fenstern und Türen, luftdichte Verklebungen und die Vermeidung unnötiger Durchdringungen der luftdichten Ebene. Auch die Auswahl hochwertiger Baumaterialien und eine präzise Ausführung der Gewerke sind entscheidend. Ein erfahrenes Bauunternehmen kann hier helfen.

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