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Passivhaus

Ein Passivhaus ist ein besonders energieeffizientes Gebäude, das durch eine hochgedämmte Gebäudehülle, kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung und passive Solarnutzung den Heizenergiebedarf auf ein Minimum reduziert. Diese Bauweise setzt auf maximale Energieeinsparung, indem sie Wärmeverluste vermeidet und natürliche Energiequellen optimal nutzt. Besonders im Massivbau kann das Passivhaus seine Vorteile ausspielen, weil massive Baustoffe wie Ziegel oder Kalksandstein eine hohe Wärmespeicherfähigkeit besitzen und Temperaturschwankungen ausgleichen.

Wesentliche Merkmale eines Passivhauses

  • Hochwärmegedämmte Gebäudehülle: Die Außenwände, das Dach und die Fenster sind so gedämmt, dass Wärmeverluste minimiert werden.
  • Luftdichte Bauweise: Verhindert unkontrollierte Wärmeverluste und verbessert die Energieeffizienz.
  • Kontrollierte Wohnraumlüftung: Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für frische Luft, ohne dass wertvolle Heizwärme verloren geht.
  • Effiziente Fenster: Dreifachverglasung und thermisch optimierte Rahmen senken Wärmeverluste.
  • Optimale Nutzung passiver Energiequellen: Sonneneinstrahlung durch große Fensterflächen und innere Wärmequellen wie Elektrogeräte oder Körperwärme werden zur Beheizung genutzt.

Unterschied zwischen Passivhaus und Energieeffizienzhaus

Ein Passivhaus ist so konzipiert, dass es ohne klassische Heizungsanlage auskommt und den Wärmebedarf weitestgehend durch passive Energiequellen deckt. Es setzt auf eine hochgedämmte Gebäudehülle, eine luftdichte Bauweise und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Der Heizwärmebedarf darf maximal 15 kWh pro Quadratmeter und Jahr betragen.

Ein Energieeffizienzhaus hingegen ist ein Gebäude, das bestimmte energetische Standards erfüllt, die in Deutschland meist durch den KfW-Effizienzhaus-Standard definiert werden. Ein Energieeffizienzhaus kann eine klassische Heizungsanlage nutzen, muss aber hohe Dämm- und Energiestandards erfüllen, um förderfähig zu sein.

Während Passivhäuser in der Regel einen noch niedrigeren Energieverbrauch aufweisen, bieten Energieeffizienzhäuser mehr Flexibilität bei der technischen Umsetzung und sind günstiger als ein Passivhaus.

Vorteile eines Passivhauses

  • Extrem niedriger Heizenergiebedarf – Durch die effiziente Bauweise ist fast keine aktive Heizung erforderlich.
  • Hoher Wohnkomfort – Konstante Temperaturen und frische Luft sorgen für ein angenehmes Wohnklima.
  • Geringe Betriebskosten – Dank minimalem Energieverbrauch sind die Heiz- und Stromkosten äußerst niedrig.
  • Langlebigkeit und Wertsteigerung – Hochwertige Materialien und eine durchdachte Bauweise sorgen für langfristige Einsparungen und eine hohe Wertbeständigkeit.
  • Umweltfreundlichkeit – Geringer Energieverbrauch und nachhaltige Baumaterialien reduzieren den CO-Ausstoß erheblich.

Nachteile eines Passivhauses

  • Höhere Baukosten – Die spezielle Dämmung, hochwertige Fenster und Lüftungssysteme verursachen höhere Anfangsinvestitionen.
  • Exakte Planung erforderlich – Eine durchdachte Bauweise und präzise Umsetzung sind essenziell, um die hohen Energiestandards zu erreichen.
  • Lüftungskonzept notwendig – Da die Gebäudehülle luftdicht ist, muss die Lüftungsanlage zuverlässig arbeiten, um ein optimales Raumklima zu gewährleisten.
Inhaltsüberblick

FAQ

Passivhaus

Massivhäuser eignen sich hervorragend für den Passivhaus-Standard, weil massive Baustoffe wie Ziegel, Kalksandstein oder Beton eine hohe Wärmespeicherfähigkeit haben. Diese sorgt dafür, dass Temperaturschwankungen reduziert werden und das Gebäude im Winter Wärme speichert sowie im Sommer kühl bleibt. Zudem ermöglichen Massivbaustoffe eine luftdichte und langlebige Bauweise, die den hohen Anforderungen eines Passivhauses gerecht wird.

Die Wärmerückgewinnung erfolgt über eine Lüftungsanlage, die verbrauchte Luft nach außen abführt und gleichzeitig frische Luft ins Gebäude leitet. Dabei wird die Wärme der Abluft genutzt, um die einströmende Luft vorzuwärmen, wodurch der Heizbedarf erheblich gesenkt wird. Moderne Systeme erreichen dabei eine Effizienz von bis zu 90 %, sodass kaum Heizenergie verloren geht.

In einem echten Passivhaus ist keine klassische Heizungsanlage erforderlich, weil der Wärmeverlust so gering ist, dass interne Wärmequellen (Sonneneinstrahlung, Elektrogeräte, Personen) ausreichen, um das Haus zu beheizen. In sehr kalten Regionen oder bei lang anhaltenden Minusgraden kann eine kleine Zusatzheizung, etwa eine Wärmepumpe oder eine elektrische Nachheizung, für zusätzliche Wärme sorgen.

Die Baukosten eines Passivhauses liegen in der Regel 10–20 % über denen eines konventionellen Neubaus, weil hochwertige Dämmstoffe, dreifach verglaste Fenster und Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung erforderlich sind. Allerdings amortisieren sich die höheren Baukosten durch die extrem niedrigen Energiekosten über die Jahre hinweg. Zudem gibt es staatliche Förderungen, die die Investitionskosten senken können.

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